Der Pfad des Priesters setzt einen Charakter voraus, der fest an etwas glaubt. Wie der Krieger aus seiner Kämpfernatur, der Künstler aus seiner Kunst und der Athlet aus seinem Sport bezieht der Priester seine Fähigkeiten und Kräfte aus seinem Glauben, d.h. er versucht daraus Lehren zu ziehen, nach denen er sein Leben ausrichtet. Das kann natürlich auch zu Fundamentalismus führen, muß es aber nicht, da alles mit der persönlichen Einstellung der Person zu tun hat. Ein Adept, der dem Pfad des Kriegers folgt, würde auch nicht unbedingt blindlinks jeden töten, der ihm über den Weg läuft.
Der Glaube, nach dem der Charakter sich ausrichtet, muß nicht unbedingt einer der Weltreligionen ( Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus usw. ) angehören. Es kann sich im Prinzip um jede Form von Glauben handeln, inklusive satanistischer Kulte. Ein Glaubensrichtung muß jedoch erkennbar sein und vom Adepten befolgt werden.
Beispiele für Adepten mit eindeutigem Glaubenshintergrund sind die legendären Kampfmönche des Shaolin-Klosters in China oder die Fakire Indiens. Adepten des katholischen Glaubens tendieren oft dazu, astral aktive Adepten zu sein, oft auch als Geisterjäger oder Exorzisten bezeichnet.
Glaubensangelegenheiten sind so widersprüchlich, daß man für einen Adepten, der dem Weg des Priesters folgt, keine Einstellung festlegen sollte. Ein katholischer Adept z.B. kann ein knallharter Fundamentalist sein, der Metamenschen für Ausgeburten der Hölle hält und mit Feuer und Schwert gegen alljene zieht, die nicht des rechten Glaubens sind.
Der gleiche Adepte könnte aber auch der netter Pfarrer von nebenan sein, der für alles ein offenes Ohr hat, jedem Beistand leistet ( völlig ungeachtet der Rasse oder Hautfarbe ) und nie einen Streit vom Zaun bricht. Er wäre der Typ, der eingreift, um einen Streit möglichst schnell und ohne Verlust von Menschenleben zu beenden.
Das sind natürlich zwei Extreme, aber sie verdeutlichen, was es alles geben kann. Eine Form der Initiation, die von dieser Art Adept angewandt werden könnte, ist Selbstbestrafung, im katholischen Glauben auch Selbstgeißelung genannt. Sie findet allerdings nur bei absoluten Fundamentalisten statt.
Der Charakter, der die Rolle eines Adepten übernehmen will, muß nicht unbedingt ein geweihter Priester sein. Er könnte z.B. auch ein Laienprediger sein, sich von der Kirche abgesetzt haben und seine höchst eigene Version des Glaubens ausleben. Wichtig ist, daß der Charakter treuer Anhänger einer Glaubensrichtung ist, aus der er seine Kraft ziehen kann - nicht die Art und Weise, wie er seinen Glauben auslebt. Diese bleibt dem Spieler selbst überlassen. Diese Ausrichtung des Ki-Adep-ten soll mehr Farbe ins Spiel bringen. Wem der Satz " I fight for my Lord " bzw. " Ich kämpfe für meinen Herrn " aus einem bekannten Horrorfilm etwas sagt, der wird wissen, was gemeint ist.
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